Das hebräische Wort Kaschrut bezieht sich auf die jüdischen Speisegesetze. Es wird vom Wort kascher abgeleitet, was so viel bedeutet wie geeignet, richtig, dem religiösen Gesetz entsprechend. In der heutigen Welt wird das Wort koscher für alles verwendet, was gemäß der Halacha hergestellt wurde. So sind auch Tora-Rollen, Tefillin, Mesusot und sogar Geschäfte koscher. Auch ein Mensch, der ein ehrliches, aufrichtiges und frommes Leben führt, wird als koscherer Mensch bezeichnet.
In den meisten Fällen wird Koscher jedoch mit den jüdischen Speisegesetzen in Verbindung gebracht. Diese schreiben nicht nur die Kost für den Körper, sondern auch für den Geist vor. Der religiöse Jude hält sich an die Kaschrut, weil das göttliche Gebote sind. Ich ordne mich dem göttlichen Willen unter, der viel Disziplin verlangt, und halte dieses Gebot aus Liebe zum Schöpfer. Tiere, die zum Verzehr erlaubt respektive nicht erlaubt sind, werden in Tahor und Tame unterteilt. Ein reines Tier ist tahor, während ein unreines Tier tame ist. Die Unreinen dürfen nicht gegessen und auch nicht geopfert werden. So ist das Konzept von Reinheit und Unreinheit im spirituell-rituellen Sinne zu verstehen. Wir kennen die Redewendungen eine reine Zunge, reine Hände und eine schmutzige Absicht.
Koscher – was darüber in der Tora steht
«Denn eine heilige Nation bist du dem Ewigen, deinem Gott; du sollst das Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.» Diese Aussage finden wir drei Mal in der Tora. Diese Betonung der Heiligkeit ist ein integraler Bestandteil des Judentums und hat viele Auswirkungen.
Heiligkeit bedeutet im Judentum nicht, ein asketisches Leben zu führen. Es bedeutet vielmehr, Herr seiner Leidenschaften zu sein. Die Kaschrut ist das Fundament des jüdischen Hauses. Ohne solides Fundament kann kein Haus den Stürmen trotzen. Im Judentum wird jeder freudige Anlass, jeder Feiertag und fast jedes Fest mit einem Festmahl gefeiert. Ein Großteil des jüdischen Lebens, der jüdischen Erziehung und des sozialen Austausches findet am Tisch statt.
Aber wer hat nun koscher erfunden?
Diese Frage hat uns tatsächlich einmal eine Studentin gestellt. Natürlich stehen alle Antworten in unseren Büchern – zum Beispiel in «Koscher durch das Jahr» von Rabbiner Shaul Wagschal und «Jüdisches Leben» von Rabbiner Chaim Halevy Donin. Aber wie hätten Sie diese Frage beantwortet?