Verlag Morascha

Pessach – was wir an den sieben Tagen des jüdischen Fests feiern

Pessach gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Das Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten, also an die Befreiung der Juden aus der Sklaverei. Die Nacherzählung (Haggada) dieses Geschehens verbindet jede neue Generation der Juden mit ihrer zentralen Befreiungserfahrung. Es ist ein Familienfest mit verschiedenen Riten, das mit dem Sederabend am 14. Nisan eingeleitet wird und mit einem einwöchigen Verzehr von Mazzot (ungesäuertem Brot) einhergeht, weswegen es auch „Fest der ungesäuerten Brote“ heisst.

Die ersten Abende des Pessach-Festes heissen Seder-Abende, weil an ihnen ein längerer Familiengottesdienst nach einer genau vorgegebenen Ordnung – dem Seder – stattfindet. Der erste Abend von Pessach wird in der Literatur auch Lel Schimmurim genannt, Nacht der Obacht, weil Gottes Liebe schon lange das Augenmerk auf diese Nacht als Befreiungsnacht gerichtet hat. (Raschi)

Mazzot, das ungesäuerte Brot, nennt man auch «Brot des Elends», weil es an das Elend der Sklaverei in Ägypten und den hastigen Auszug erinnern sollen. Das freiheitsliebende Israel sieht in der Befreiung die grösste Wohltat des Ewigen.

Der häusliche Pessach-Gotttesdienst – ein Fest für alle Generationen

In dem an gemütlichen und erzieherischen Momenten so reichen Leben des Judentums nimmt das Pessachfest und dort besonders die Sederabende eine hervorragende Stellung ein. Vor der eigentlichen Festmahlzeit wird lebendig diskutiert, fröhlich erzählt und es werden tiefsinnige Fragen beantwortet. Die Lieder werden mit Herzblut gesungen und die Teilnehmenden sind in guter Stimmung.

Dabei bildet die Haggada den Mittelpunkt. Diese hat ihren Ursprung im göttlichen Gebot, dass den Vater verpflichtet, seinen Kindern vom Auszug aus Ägypten und den Wundern zu erzählen. Dieses Erzählen gilt nicht nur den Kindern, sondern auch den anwesenden Erwachsenen. Selbst wenn ein Jude allein am Tisch sitzt, soll er sich die Geschichte vom Auszug erzählen. So bleibt die Befreiung Israels aus der Sklaverei und die Erwählung der Nachkommen Jakows zum Gottesvolk stets frisch und lebendig.

Kein Seder-Abend ohne Haggada!

Die Haggada-Erzählung wird von allen am Seder Teilnehmenden gelesen. Es gibt verschiedenste Haggadot, alle enthalten jedoch die gleichen Texte, Gebete und Lieder. Sie beinhaltet die Erzählung und Handlungsanweisung für die Zeremonie in der Pessach Nacht. Diese Pessach-Haggada ist ein mitunter bebildertes Büchlein, aus dem beim Festmahl mit der Familie gemeinsam gelesen und gesungen wird. Es ist teils auf Aramäisch, teils auf Hebräisch geschrieben (heute meist mit Übersetzung und Erklärungen in der Landessprache) und beschreibt die im Buch Exodus geschilderten Vorgänge: das Exil in Ägypten und den Auszug in die Freiheit. Dazu kommen rabbinische Ausschmückungen und Auslegungen dieser Geschichte. Zahlreiche traditionelle Lieder begleiten das Festmahl, das Teil des Sederabends ist. 

Die Auswahl an solchen Gebetbüchern für den Seder ist riesengroß. Jedes Jahr stehe ich vor meinem Bücherschrank. Welche Haggada soll ich verwenden? Welche passt wohl dieses Jahr am besten? Mit welcher Haggada kann ich mich vorbereiten, um am Abend selber auch einen Beitrag zu leisten? Bei uns im Morascha-Verlag sind gleich drei sehr unterschiedliche Haggadots erschienen. Hier finden Sie mehr Informationen dazu:

Rabbiner Marcus Lehmann, Pessach Haggada https://morascha.ch/produkt/pessach-haggada/ 

Otto Geismar, Haggada für Gross und Klein https://morascha.ch/produkt/haggada-fuer-gross-und-klein/ 

Rabbiner Dr. A. Michalski, Hirsch Haggada https://morascha.ch/produkt/haggada-hirsch/