Verlag Morascha

„Diese drei Wochen“: Was machen Juden in den Sommerferien?

Endlich Ferien, endlich Urlaub! Nun sind sie da, die freien Tage ohne Verpflichtungen. Die Familie packt die Koffer und ab geht’s in die Berge, ans Meer, in den Urlaub. Wir können uns erholen, den Hobbys nachgehen oder uns weiterbilden. Wir können Pläne schmieden und uns auf neue Ziele und Ideen konzentrieren. Vor allem haben wir mehr Zeit für Freunde und Kinder.

Doch gerade in den Sommerferien liegen die „drei Wochen“, die Zeit zwischen dem 17. Tammus und dem 9. Av. Für die Juden sind es die Tage der Trauer über die Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Im Hebräischen werden diese Tage auch „Tage inmitten der Bedrängnisse“ genannt. Auch die Bezeichnung „die drei Wochen“ ist gebräuchlich.

Trauern die Juden heute noch um die Zerstörung des Jerusalemer Tempels?

Für diese Zeit der Trauer gelten auch heute besondere Lebensregeln. Die Halacha, das jüdische Gesetz, schreibt vor, die Haare nicht zu schneiden, keine Hochzeiten zu feiern, keine neuen Kleider zu tragen oder zu kaufen, vom 1. bis zum 9. Aw weder Fleisch noch Wein zu geniessen und keine neue Wohnung zu beziehen. Es gibt wohl kaum eine bessere Zeit als diese drei Wochen, um sich mit dem Gedankengut, den Ideen und den Gesetzen des Judentums auseinanderzusetzen – auch, wenn sie gerade in die Sommerferien fallen!

Viele Anregungen zum jüdischen Kalender und zu den speziellen saisonalen Gepflogenheiten finden Sie in den Büchern aus dem Verlag Morascha. Besonders empfehlenswert sind «Das jüdische Jahr» von Eliyahu Kitow und die Aufsatz-Sammlung «Juwelen des Kalenders». Für Kinder empfehlen wir das Buch «Auf den Spuren des Mondes» von Yaffa ganz.